Tablica nr 1
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Velocipes guerichi
(Dinosaurier aus Kotzuren)

Der Wald bei Kotzuren ist der erste Fundort von Dinosaurierresten im heutigen Polen.

Der Knochen von Velocipes guerichi ist der einzige weltweit gefundene Überrest dieser Dinosaurierart. Seine Artbezeichnung ist zweiteilig: „velox“ bedeutet schnell und „pes“ bedeutet Fuß. Das Epitheton „guerichi“ hingegen stammt vom Namen des Entdeckers. Der Dinosaurierknochen wurde im späten 19. Jahrhundert von Georg Gürich in Kotzuren (Kocury) entdeckt. Unter den zahlreichen bekannten Reptilienfossilien, die identifiziert wurden, ist dieses Schienbeinstück unidentifiziert geblieben. Am Hamburger Institut untersuchte 1932 der bedeutende deutsche Paläontologe Friedrich von Huene diesen nicht identifizierten Knochen und bestimmte die Größe des Tieres, die er auf 2 Meter Höhe und 4 Meter Länge schätzte. Er gab ihm auch den Namen Velocipes guerichi [1].

So könnte der fleischfressende Dinosaurier Velocipes guerichi aus Kocury ausgesehen haben. Quelle: Dinozaury.com
Georg Julius Ernst Gürich

Georg Julius Ernst Gürich, der Entdecker der Knochen des Velocipes, wurde am 25. September 1859 in Guttentag in der Familie des Lehrers Eduard Gürich geboren. Er studierte Geologie an der Universität in Breslau. Er führte geologische Forschungen in Schlesien, im Heiligkreuzgebirge und in der Umgebung von Krakau durch. 1885 reiste er zu Forschungszwecken nach Niger und in den Sudan in Afrika. 1888 besuchte Gürich erneut Südwestafrika und 1890 begann er mit der Erkundung von Lagerstätten in Venezuela. Im Jahr 1900 wurde er Professor und im folgenden Jahr Mitarbeiter der Preußischen Geologischen Landesanstalt, wo er an der Kartierung von Schlesien beteiligt war. 1910 wurde er zum Professor für Geologie und Paläontologie am Deutschen Kolonialinstitut und Direktor des Mineralogisch- Geologischen Staatsinstituts in Hamburg berufen. Gürich starb am 16. August 1938 während der Arbeit an einem Herzinfarkt. Im Laufe seines Lebens veröffentlichte er über 50 Bücher und wissenschaftliche Publikationen [2].

Friedrich von Huene

Friedrich von Huene, ein herausragender deutscher Paläontologe, kam am 22. März 1875 zur Welt und
starb am 4. April 1969. Berühmt wurde er durch die Beschreibung der größten Anzahl von Dinosaurierarten in Europa [3].

Friedrich von Huene ordnete 1956 in seinem großen Werk „Paläontologie und Phylogenie der niederen Tetrapoden“ den Dinosaurier Velocipes guerichi in die Familie Halticosauridae ein, die die Theropoden umfasst, welche u. a. mit dem Coelophysis recht nahe verwandt sind. Mitte der 1980er Jahre begann man, die Existenz des Velocipesin Frage zu stellen. Im Jahr 2000 stellten Oliver Rauhut und Axel Hungerbühler fest, dass es keine Möglichkeit gibt, zu bestimmen, was das für ein Knochen ist und von welchem Tier er stammt. Daraus schlossen sie, dass der Velocipes ein nicht identifizierbares Wirbeltier
ist [4].

Da der Velocipes-Knochen vermutlich während des Zweiten Weltkriegs bei der Bombardierung Hamburgs zerstört wurde, hat wahrscheinlich keiner der Autoren außer von Huen den Holotypus mit eigenen Augen gesehen. 2012 stellte sich jedoch heraus, dass der Knochen den Krieg in einem Museum in Hamburg überstanden hat. Seine erneute Untersuchung (durch die Redakteure von Dinozaury.com) bestätigte von Huens frühere Konzepte – der Holotypus des Velocipes ist ein unvollständiger Wadenbeinknochen, der wahrscheinlich zu einem basalen Theropoden gehört, der wiederum zu den Neotheropoden gehört oder eng mit ihnen verwandt ist [5].

Der Wadenbeinknochen des Dinosauriers Velocipes guerichi. Quelle: Dinozaury.com

Seit 2015 führt die Forschungsgruppe von Dr. Tomasz Sulej weitere Ausgrabungen im Dorf Kotzuren durch. Es werden nach wie vor weitere prähistorische Tierarten gefunden. Die Überreste eines großen Aetosauriers gehören zu einer neuen Art, Kocurypelta silvestris, und Fragmente von Panzern prähistorischer Schildkröten gehören zu der Art Proterochersis porebensis, die ebenfalls von der Fundstelle in Poręba, etwa 50 km östlich von Kotzuren, bekannt ist. Im Wald bei Kotzuren wurde auch die Zahnplatte eines Lungenfisches entdeckt.

Rekonstruktion eines Aetosauriers aus Kocury Kocurypelta silvestris (Waldpanzer aus Kocury). Quelle: Dinozaury.com
  1. Źródło:  http://dinozaury.com/?p=3935
  2. M. Syniawa  „Biograficzny słownik przyrodników śląskich”   tom 1,  s.  126
    https://www.sbc.org.pl/dlibra/publication/259059/edition/245046/content
  3. Źródło: https://pl.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Huene
  4. Źródło: http://dinozaury.com/?p=3935
  5. Źródło: http://www.encyklopedia.dinozaury.com/index.php?title=Velocipes